Unsere Straßennamen - Hintergründe und Geschichte

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Wo kommen die Straßennamen her?

von Archivpfleger Gerhard Niklaus

 Erklärung und Beschreibung der Straßennamen in den einzelnen Ortschaften

 Viele unserer Neubürger und jungen Einwohner haben keinen Bezug zu den Straßennamen und den Hintergründen, die zu der jeweiligen Straßenbenennung geführt haben.

Mit diesem Thema haben sich auch Herr Georg Gruber und Frau Iris Brandmayer aus Niederding in ihrer Forschungsarbeit „Die Flurnamen der Gemeinde Oberding“ befasst.

Nach einer allgemeinen Erklärung können Sie - gegleidert nach Ortschaften - alle Straßennamen finden.

 Flurnamen

 Ein Flurname ist die namentliche Bezeichnung (Flurbezeichnung) und dienen dazu, den Ort, das heißt die Lage des Grundstückes innerhalb der Gemarkung eindeutig zu identifizieren, sie kennzeichnen einen kleinräumigen Teil der Landschaft. Flurnamen teilen das Gelände ein und tragen zur Orientierung und Identifizierung bei. In den Flurnamen spiegeln sich aber auch die topografischen Gegebenheiten.

Flurnamen sind und waren vor allem Gebrauchsnamen. Sie sind in der Regel nur innerhalb eines Dorfes bekannt.

Dagegen können nur durch die eindeutige Benennung Verwaltung (Kataster), Besitzverhältnisse (Grundbücher) oder Landnutzung (Nutzungsart) geregelt werden.

Flurbezeichnungen eines Bauernhofes gehören zu den häufigsten Wurzeln von Familiennamen. In Flurnamen spiegeln sich häufig historische und sprachliche Entwicklungen wider. So weisen die Attribute beim, auf, über, vor und hinter auf eine Besitzteilung hin.

Die Flurnamen sind heute im amtlichen Kartenwerk verzeichnet.

Die Siedlungs- und Straßenbezeichnungen, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entstehen, orientieren sich häufig an den jeweiligen Flurnamen.

Hausnamen

 Ein Hausname ist ein Name für ein Haus, einen Hof oder das ganze bewohnte Grundstück. Mit dem Hausnamen werden alle dort ansässigen Familienmitglieder belegt. Bei der Benennung wird stets der Hausname dem Rufnamen vorangestellt. Ein Hausname ist ein Beiname, quasi ein zweiter Familienname im örtlichen Dialekt, der nur mündlich gebraucht und weitergegeben wird. Hausnamen waren vor der Einführung der Straßen und Hausnummern die einzige eindeutige Kennzeichnung eines Anwesens. Hausnamen entstanden aus der Notwendigkeit, ein Anwesen eindeutig zu definieren, als es noch keine Grundbücher und Hausnummern gab. Das war wichtig um Rechte, Besitz, Lehen und Dienstleute eindeutig zuordnen zu können, sowie für den Einzug der Steuern und bei der Aufforderung, Leistungen für den Grundherrn oder Landesherrn zu erbringen.

In Bayern und bei uns in der Gemeinde, sind traditionell die Hausnamen noch in Gebrauch. Die Bewohner eines Anwesens werden umgangssprachlich nicht mit dem Familiennamen, sondern dem Hausnamen gerufen. Hausnamen sind im ländlichen Bereich noch weiter in Gebrauch, oft wird die Tradition bewusst durch Anbringen des Namenschildes, wie z.B. in den Bankreihen der Kirchen, gepflegt.

Namensgebend waren oft die Rufnamen der Erstbesitzer/Lehensleute, die Kurzform des Vornamens, der Spitzname, der Berufsname und der Flurname, auf dem der Hof steht.

Hausnummern

 Eine Hausnummer ist eine Bezeichnung, die ein bestimmtes Gebäude in einer Straße oder einem Ort eindeutig kennzeichnet. Die Hausnummer dient der Adressierung, Orientierung und der Auffindbarkeit eines Gebäudes. Die Hausnummer wird im Rahmen der Gebäudeadressierung amtlich vergeben.

Die Hausnummerierung war stets eine obrigkeitliche Maßnahme, die die staatliche Kontrolle    in den Bereich der häuslichen Privatsphäre ausweitet. Die konkreten Begründungen waren unterschiedlich, wie Rekrutierungsmaßnahmen, Einquartierung von Militär, Steuer- und Versicherungsangelegenheiten. Hausnummern werden in amtlichen Verzeichnissen, wie Hausnummernverzeichnis, Liegenschaftskataster oder dem Grundbuch festgehalten und sind ein Teil der amtlichen Lagebeschreibung. Die Hausnummer ist dauerhaft und sichtbar an der Hauswand anzubringen. Die Häuser einer Ortschaft wurden durchnummeriert. Die Gebäude erhielten in der Reihenfolge ihrer Errichtung eine fortlaufende Nummer.

Straßennamen

 Als Straßennamen bezeichnet man die Benennung einer Straße zur Unterscheidung von anderen Straßen.

Die Geschichte der Straßennamen zeigt, dass es in den unterschiedlichen Epochen bestimmt prägende Muster gab, nach den Straßen benannt wurden.

Im Mittelalter gab es in den Städten zahlreich kleine Gassen, in denen Bevölkerungsgruppen geordnet nach einer Handwerkszunft lebten: wie in der Müllergasse, der Schustergasse, der Krämergasse etc. Später wurden die Straßen nach den Patrozinien der angrenzenden Kirchen  nach den aktuellen Monarchen, den Namen bayerischer Städte oder nach kirchlichen Würdenträgern benannt. In vielen Neubaugebieten wurde versucht, alte Flurnamen und Pflanzennamen für die Benennung der Straßen zu verwenden. Man wollte so dem bebauten Bereich einen ländlichen und naturnahen Charakter verleihen.

Straßennamen folgten meistens bestimmten Benennungsgrundsätzen.  Sie sind auf Dauer ausgelegt, sie sollen verdeutlichen, um welche Art von Straße es sich handelt (Platz, Gasse etc.). Sie sollen innerhalb der Ortschaft einmalig und eindeutig sein, oder sie sollen Richtungsweisung sein.

Die Straßenbezeichnung wird vom Gemeinderat beschlossen.

Der Gemeinderat Oberding hat nach einer Ortsversammlung im März 1962 für Schwaig Straßennamen und eine Neunummerierung der Gebäude beschlossen. Für die anderen Ortsteile wurden erst ab April 1977 Straßennamen eingeführt. Die Gemeinde Notzing hat Anfang der siebziger Jahre Straßennamen für die Ortsteile Notzing und Goldach beschlossen.

Im Zug der neuen Baugebiete wurden Straßennamen neu beschlossen und dem Straßenverzeichnis zugefügt.

Auf Grund der Gebietsreform am 1. Mai 1978 und der Postreform 1982/83 wurde es notwendig, Namen einiger Straßen zu ändern. So wurde aus der Hauptstraße in Aufkirchen die Dorfstraße, aus der Erdinger Straße in Notzing die Erdingermoos Straße und in Schwaig die Freisinger Straße, sowie aus der Franzheimer Straße in Schwaig die Hallbergmooser Straße.

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Ortschaft Oberding

Die Ortschaft Oberding ist nicht nur eine der ältesten Orte unserer Gemeinde, sondern auch eine der ältesten in Altbayern. Die erste urkundliche Erwähnung der von „deoinga“ – Oberding und Niederding ist auf den 3. Juli 750 zurückzuführen. Durch einen Schenkungsakt am herzoglichen Hof in „deoinga“ wurden von Herzog Tassilo III. große Weideflächen bei Erching und Föhring an den Bischof Joseph von Freising vermacht. Ob diese Urkunde mit „deoinga“ Oberding oder Niederding meint, ist zweitrangig.
Die Lage am Moosrain mit der Dorfen und der Römerstraße, sowie das Kirchenpatrozinium St. Georg lassen auf ein hohes Alter schließen. In der herzoglichen Güterbeschreibung um 1230 wird das Schergenamt DING genannt. Bei der Beschreibung des Amtes Ding im Jahre 1553 sind 56 Anwesen aufgeführt. 1678 wurde Oberding von Kurfürst Ferdinand Maria zur Hofmark erhoben. Durch die Erschließung des Mooses nahm Oberding an der Landesentwicklung regen Anteil. Um 1779 begann die Nutzbarmachung großer Flächen und die endgültige Aufteilung des gesamten Gebietes.
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg ging die Landwirtschaft zurück, aber die Wohnbebauung nahm zu. Ein gehöriger Schub dieser Entwicklung erfolgte durch den Bau des Großflughafens. Oberding entwickelte sich zu einem begehrten Wohnort. An kommunalen Einrichtungen entstanden die Zentralschule, später das Schulzentrum mit der Realschule und Dreifachhalle, das Rathaus, das Wasserwerk, der gemeindliche Bauhof, das Feuerwehrhaus und der Kindergarten.

Am LohfeldDer Straßenname wurde von der Flurbezeichnung „Lohfeld“ übernommen.
Am MoosrainDer Moosrain bildet einen steilen Abhang von den Feldäckern ins Moos und zur Dorfen
Am MühlbachDie Straße führt zur ehemaligen Mühle in Oberding und nach Süden, entlang des Mühlbaches, der Dorfen.
Am WirtsangerMit der Bezeichnung Anger wurden Weide- und Grünflächen benannt, die am Dorf anliegen und einem Eigentümer, hier dem „Alten Wirt“ gehörten.
Aufkirchner WegDer Weg führt von Oberding nach Aufkirchen, ein Kirchenweg. Der Weg ist noch heute in den Luftaufnahmen zu sehen.
BuchenstraßeDas Grundstück war und ist mit Buchen bewachsen.
FaganastraßeDie Fagana sind ein altes bayerisches Ur- und Hochadelsgeschlecht. Die Fagana treten in der urkundlichen Schenkung 750 zusammen mit der Familie Feringa als Schenker auf.
TassilostraßeDer Bayernherzog Tassilo III. stand für den Namen der Straße Pate. Durch einen Schenkungsakt in deoinga (Ober- Niederding) am herzoglichen Gut, am 3. Juli 750 wissen wir von einer Siedlung aus dieser frühen Zeit am Moosrain. Bei der Schenkung wurden von der Adelsfamilie der Fagana große Weideflächen bei Erching und Föhring an den Bischof von Freising vermacht. 
Herzog Tassilo III. ist um 741 geboren und ist am 11. Dezember 796 im Kloster Lorsch gestorben. Er war Sohn von Herzog Odilo und dessen Frau Hiltrud. Er wurde 748 als Herrscher eingesetzt und regierte das Herzogtum ab757 selbstständig. Er war der letzte Regent des Geschlechts der Agilolfinger.  Die Mutter von Tassilo und der Vater von Kaiser Karl d. Großen, waren Geschwister.
GrasfeldwegDie Flurbezeichnung wird als „Tagweide“ beschrieben.
GrundfeldBeim Grundfeld handelt es sich um eine Bodensenke mit Kiesabbau am Moosrain nördlich der Ortschaft.
HauptstraßeDie Hauptstraße ist die Hauptverkehrsader von Süden nach Norden und verbindet mit der Kreisstraße ED 5 die Orte Notzing und Oberding mit Schwaig.
HofmarkstraßeEine Hofmark ist ein sogenannter Niedergerichtsbezirk. Dem jeweiligen Hofmarksherrn unterstand die Gerichtsbarkeit.  Im Jahre 1678 wurde Oberding vom Churfürsten Ferdinand Maria zur geschlossenen Hofmark erhoben. Dem Oberrichter standen die Einkünfte, Steuern und Naturalabgaben zu. Dem Hofmarksrichter unterstanden somit die Feuerbeschau, das Scharwerk, das Münzwesen, Maß und Gewicht oder Aushebung zum Militärdienst. Ab 1752 war die Hofmark dem Domkapitel Freising zugehörig, wo sie bis zur Säkularisation 1803 blieb.
KirchbergDer Kirchberg führt von der Ortsmitte – Hauptverkehrsstraße – nach Westen ins Moos. Am Kirchberg liegt die Kath. Filialkirche St. Georg, ein Saalbau mit eingezogenem Chor. Der frühgotische Turm stammt vom Vorgängerbau aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der jetzige Kirchenbau ist ein Frühwerk des Erdinger Maurermeisters Anton Kogler und wurde in den Jahren 1701 bis 1703 errichtet.
KornfeldstraßeMit Kornfeld wurde früher ein Acker bezeichnet, auf dem Getreide angebaut wurde.
Lehrer-Ried-WegLehrer Siegfried Ried erblickte in Panzhausen bei Freising am 8. Januar 1898 das Licht der Welt. Er studierte in Freising und kam von Eichenried am 1. Februar 1938 an die Schule nach Oberding, wo er als Lehrer, Oberlehrer und Hauptlehrer bis zu seiner Pensionierung am 8. September 1965 wirkte. Siegfried Ried verstarb am 10. Juni 1986 und ist in Erding begraben. Ried war ein Lehrer der klassischen Art. Er prägte in den 27 Jahren, in denen er in Oberding wirkte, mehrere Generationen. Es war die Kriegs- und Nachkriegszeit mit all den Nöten und Beschränkungen, mit denen ein Dorfschullehrer fertig werden musste. Besonders die Heimat hat es ihm angetan. Seine Exkursionen und Ausflüge ins Moos und durch die Felder wirken nachhaltig. Er war Gründungsmitglied des Volksbildungswerkers Erdinger Moos und des Kreisvereines für Heimatschutz und Denkmalpflege des Landkreises Erding. Im Jahre 1983 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste den Kulturpreis des Landkreises Erding.
 Moosanger Als Anger wurden Weideflächen der Oberdinger Bauern im Moos in der Nähe des Ortes bezeichnet
MoosstraßeDie Straße führt ins Moos und verbindet den Ortsteil Oberdingermoos mit der Nachbargemeinde Hallbergmoos.
Pater-Haböck-RingPater Haböck wurde am 15. Februar 1939 in Salzburg geboren. Nach der Matura 1959 trat er in die Gemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare ein und wurde am 3. April 1965 zum Priester geweiht. 
Von 1965 bis 1966 besuchte er die Journalistenschule in Stuttgart und München. Von 1968 bis 1980 war er Pressereferent und Redakteur beim päpstlichen Hilfswerk „Missio“ in München. Ab 1980 war er wieder in Birkeneck und übernahm die Leitung des dortigen Verlages. In dieser Zeit war er auch priesterlicher Mitarbeiter und Pfarradministrator und vom 1. Februar 1990 bis 1. August 1993 Priesterlicher Leiter und Seelsorger im Pfarrverband Aufkirchen. Er wurde als volksnaher Priester besonders geschätzt.
1993 berief ihn der Orden nach Nitra in der Slowakei, um eine neue Niederlassung der Herz-Jesu-Missionare vorzubereiten. Die letzten Jahren verbrachte Pater Haböck als Hausgeistlicher und Gefangenseelsorger bei Steyr. Am Fronleichnamsfest, dem 19. Juni 2003, verstarb Pater Haböck und wurde auf dem Friedhof in Siezenheim beigesetzt.
SonnenstraßeDie Sonnenstraße liegt im Süden, auf der Sonnenseite, der Ortschaft.
St.-Georg-StraßeDie St.-Georg-Straße führt zum Seniorenzentrum in Oberding. Den Namen hat die Straße von der katholischen Filialkirche St. Georg. Die Kirche wurde bei der Straße Kirchberg bereits beschrieben. 
Die Kirche wurde 1707 eingeweiht. Von der Glockengeschichte bleibt zu berichten, dass neben der 1755 umgegossenen Glocke, im Jahre 1902 zwei neue Glocken vom Josef Bachmair in Erding gegossen wurden; damals wurde die Glocke aus dem Jahre 1643 eingeschmolzen. Die Glocken mussten in den Weltkriegen an den Staat abgeliefert werden. Neben der Glocke von 1755 hängen heute zwei 1948 gegossene Glocken und eine weitere, 1960 gestiftete Glocke, im Kirchturm der St. Georg Kirche.
StraßfeldringAls der Ackerbau die Viehzucht zurückdrängte, wurde das „Pflugland“ als Acker bezeichnet. Einige Stücke des Ackers wurden unter Hinzufügung der Lage als Feld bezeichnet. So entstand sicher auch die Bezeichnung Straßfeld.

Ortschaft Niederding

Die Ortschaft Niederding war weitgehend ein typisches, altbayerisches Bauerndorf. Der Ort ist noch heute mit seinen Anwesen landwirtschaftlich geprägt, auch wenn teilweise die Grundstücke verpachtet wurden und die Hofstellen aus- und umgebaut wurden. Niederding ist ein uraltes bayerischen Siedlungsgebiet. Die fruchtbaren Lößböden bieten beste Voraussetzungen für Ackerbau. Siedlungsspuren gehen weit in die Bronze- und Keltenzeit zurück. Scherbenfunde, Wetzsteine und sogar Pfostenlöcher zeigen, dass bereits um 2000 Jahren v. Chr. eine Streusiedlung entlang des Schlotbaches bestand. Bei Erschließungsarbeiten im Baugebiet Niederding an der Reisner Straße im Jahre 2003, wurden Keramiktöpfe und Keramikschüsseln, Gefäße mit kugeligem Boden aus dem frühen vorchristlichen Jahrtausend (ca. 2000 bis 1750 v. Chr.) gefunden. In der Zeit der Entstehung des bayerischen Stammes rückte Niederding mit der Schenkungsurkunde vom 4. Juli 750 zwischen dem Herzog Tassilo III und dem Bischof von Freising wieder in Mitte des Zeitgeschehens. Als Garanten für die Einbindung der Siedlung Ding (Niederding) in die Landesentwicklung stehen die Urbanhöfe des Herzogs und der Klosterbesitz. Bedeutsam ist auch der Hinweis auf den Rennweg von Niederding nach Reisen. Rennwege waren Kurierstrecken der Herzöge und des Adels mit entsprechenden Stationen. In der Diözesanbeschreibung von 1315 sind unter den 4 Filialen der Pfarrei Aufkirchen auch die „Duo Dieng“, die zwei Ding mit je einem Friedhof erwähnt. In der Steuerliste 1617 und 1719 sind je 34 Anwesen aufgelistet. Schwere Zeiten und Drangsalen machte unsere Gegend während des Dreißigjährigen Kriegs und dem Spanischen Erbfolgekrieg  durch Verwüstungen und Brandschatzungen mit. In den Jahren 1758 bis 1764 wurde die Kirche St. Martin durch den Erdinger Maurermeister Johann Baptist Lethner errichtet. Mit der Aufhebung des Grundobereigentums für die kirchlichen Güter 1803 und bei den adeligen Gütern 1848 kam es zu Anwesen- und Grundverkäufen. Mit der Vergrößerung der Ortschaft hatte das Anwachsen der Einwohner zur Folge. Das machte sich zu ersten bei der Anzahl der Kinder bemerkbar. Die 50 bis 60 Kinder von Niederding besuchten bis 1803 die Klausnerschule von St. Lorenz, zwischen Niederding und Reisen. Danach bis 1888 gingen die Kinder in Aufkirchen zur Schule und ab 1888 bis zum Schulbau 1920 besuchten sie die Schule in Oberding. Am 9. Januar 1920 wurde die Schule in Niederding eingeweiht, die Niederdinger hatten endlich ihr eigene Schule. In der Neuzeit wurde Niederding durch den Bau des Mittleren-Isar- Kanals 1925 und durch den Bau des Flughafens München teilweise erheblich beeinträchtigt.

Alte HauptstraßeDie Alte Hauptstraße war vor dem Ausbau der Kreisstraße ED 9, der jetzigen Erdinger Straße, die Hauptdurchgangsstraße und die Verbindung von Oberding nach Erding.
DorfplatzDer Dorfplatz, der Dorfanger, ist und war der Mittelpunkt der Ortschaft. Hier stand das Milchbankl. Der Dorfplatz war der Treffpunkt für Jung und Alt.
Erdinger Straße Die Erdinger Straße, die Ortsdurchfahrt der Kreisstraße ED 9, war Teil der Distriktstraße von Erding nach Freising und verbindet nun die Gemeinde Oberding mit der Kreisstadt Erding.
FichtenstraßeEntlang dieser Straße wuchsen und wachsen große Fichten.
Herrnstraße„Herr“ bezieht sich in Flurnamen auf den Pfarrer und das Gut. Herrnackerl, Herrnbreiten und Herrngartenacker liegen bei Niederding; sie stoßen an das Anwesen, das zur Zeit des Katasters „Neuhäuslergütl“ hieß und auf dem das frühere Benefiziantenhaus stand. Bereits 1510 gab es in Niederding einen Benefizianten. Der Inhaber hatte ein mit einer Landnutzung verbundenes Kirchenamt. 1550 wurde eine Expositur errichtet. Die Gasse, an der das Anwesen lag, hieß im Volksmund das „Herrngassl" und wurde mit der Einführung der Straßennamen 1977 Herrnstraße benannt.
HubertusstraßeEine Namensableitung ist nicht bekannt; eventuell von den Hubertiaschützen?
KlosterwegDer Klosterweg in Niederding erinnert an eine Feldstraße (die heute noch auf Luftaufnahmen ersichtlich ist), die als Wallfahrtsweg von Niederding nach Hl. Blut genutzt wurde. Noch heute findet alle Jahre im Mai ein Verlöbnisamt der Pfarreien Aufkirchen, Niederding und Schwaig in HI. Blut statt. Seit 1790 verlobt sich die Pfarrei zu einem jährlichen Bittgang mit einer Messe nach Hl. Blut in Altenerding, wenn die herrschende Viehseuche ohne großen Schaden vorüber ginge. Das Kloster der Kapuziner wurde 1697 fertiggestellt. Das Kloster wurde 1802 wieder aufgehoben. Heute stehen auf dem Klostergelände das Amtsgericht und das Finanzamt von Erding.
Pfarrer-Kleiner-WegPfarrer Andreas Kleiner wurde am 29. September 1910 in Kelheim geboren. Seine Priesterweihe empfing er im Freisinger Dom am 13. April. Die Primizfeier fand am 18. April 1936 in der Stadtpfarrkirche in Erding stat. Nach der Priesterweihe wirkte er als Kaplan in Dachau. Den Krieg durchlebte er als Sanitäter und dann als Militärpfarrer in Frankreich und Russland. 1945 war er Kaplan in Wartenberg. lm Jahr 1946 übernahm Andreas Kleiner als 1. Pfarrer die neu geschaffene Pfarrei Niederding. Er war Ehrenbürger der Gemeinde Oberding und Gründungsmitglied des Kreisvereins für Heimatschutz und Denkmalpflege des Landkreises Erding. Pfarrer Kleiner war gegenüber der Heimatpflege und der Kunst sehr aufgeschlossen. Pfarrer Kleiner verstarb am 3. August 1975 und ist im Friedhof Niederding beerdigt. Beim Trauergottesdienst wurde „sein geistliches Testament" verlesen.
Pfr.-Moser-StraßeMax Moser wurde am 16. Oktober 1905 in Erding geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Freising und wurde am 29. Juni 1931 von Kardinal Faulhaber zum Priester geweiht. Als Pfarrer war er in Giesing und Unterschleißheim tätig. Von 1975 bis 1988 war er Pfarrvikar in Niederding. Seinen Lebensabend verbrachte Pfarrer Moser im Fischers Kreisaltenheim. Pfarrer Moser ist am 29. Januar 1992 in Erding verstorben und im Friedhof Niederding beerdigt.
SonnenfeldwegDie Straße liegt im neuen Baugebiet Niederding West. Die Gemeinderäte haben die Straßenbezeichnung aus „Sonnenuntergang und Feld“ zusammengesetzt.
St.-Martin-StraßeDie Straße in der neuen Siedlung leitet ihren Namen von dem Kirchenpatrozinium der Pfarrkirche ab. Die Kirche ist dem Hl. Martin, dem Bischof von Tours gewidmet. Um 1315 wird ein Gotteshaus des Hl. Martinus mit Friedhof erwähnt. 1758 genehmigte Kurfürst Max Ill. von Bayern einen Kirchenneubau. In den Jahren 1758 bis 1764 führte der Baumeister Johann B. Lethner die Bauarbeiten aus.  Der Westturm hat eine hohe Zwiebelhaube. Die Konsekration erfolgte am 16. Mai 1764. Die Kanzel gehört zu den vier Kanzeln in Schiffsform im Landkreis Erding.
WeichstraßeDie Weichstraße führt an der Kirche vorbei. Im südlichen Bereich ist dieser Graben als Schlottbach bekannt. Er entspringt im ltzlinger Wald. Die Flur, durch die nach der Ortschaft der Schlottbach seine Mäander Zieht, wird bereits in der Flurkarte von 1810 als Niederdinger Weich bezeichnet.

Ortschaft Aufkirchen

995 wurde Aufkirchen erstmals urkundlich erwähnt. In dieser besagten Urkunde wird eine Schenkung des Grafen Otto an das Domkapitel Freising festgehalten. Dabei ist nicht in der uns gebräuchlichen Diktion von Aufkirchen die Rede, sondern in der damals üblichen Dialekt-Schreibung von „Ufkhirhun“ oder „Ufkhircha". Während der Regierungszeit des Bischofs Gottschalk von Freising, ging der Ort „Aufkirchen" in die Annalen des Domkapitels ein. Somit ist Aufkirchen seit Ende des 10. Jahrhunderts urkundlich fassbar. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Aufkirchen war die Landvermessung von 1801 unter der Leitung der französischen lngenieurgeographen. Durch den weithin sichtbaren Kirchturm wurde Aufkirchen einer der Endpunkt der Basislinie, die zwischen dem nördlichen Turm der Frauenkirche in München und der Kirche in Aufkirchen über das Moos ausgemessen wurde. Heut erinnern noch die Steinpyramiden in Unterföhring und am Kraftwerk in Aufkirchen an die Meisterleistung. Es war der Grundstein zu einem neuen Steuerrecht in Bayern. Mit dem Bau der Mittleren-Isarkanals und dem Kraftwerk ist Aufkirchen in der Neuzeit angekommen.

Am AngerDer Anger ist eine gefriedete Haus- und Hofweide am Dorf. Sie dient der unmittelbaren Grünfutterversorgung. Besonders leinlandwirte waren auf den Anger angewiesen.
Am HerderfeldAm Rande dieser Flur stand früher das Hirtenhaus, das Herderhaus, der Ortsgemeinde Aufkirchen. Dieses im Allgemeinbesitz befindliche Anwesen dient über Jahrhunderte dem Sozialwesen der Ortschaft. Die Bewohner waren mietfrei und konnten den wenigen Grund, der beim Anwesen war, nutzen. Die Bewohner mussten allerdings dafür die Kühe und Schweine der Bauern hüten. Als Lohn bekamen sie Naturalien in Form von Getreide, Heu, Brot, Schmalz oder Kleintiere. In der Zeit von ca. 1600 bis zum Abbruch 1958 sind nicht weniger als 45 Generationen von Hirten, Kuhhirten, Feldhütern und Schweinehirten nachgewiesen. In dem Anwesen fanden viele in Not und Bedrängnis geratene Familien Zuflucht.
Am KirchbergAm Kirchberg liegen der Pfarrhof, der Friedhof und die Pfarrkirche St. Johann Baptist. Der Pfarrhof wurde von den Geistlichen mit dem Gesinde selbst bewirtschaftet oder an Landwirte verpachtet. Der Pfarrhof dient heute als Pfarrhaus. Auf einer Anhöhe liegt weithin sichtbar die katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist. Der heutige Kirchenbau wurde auf Betreiben des damaligen Pfarrers, Dekan Simon Paurschmid in den Jahren 1725 bis 1732 von dem Erdinger Maurermeister Anton Kogler völlig neu errichtet. Nach seinem Tod 1729 setzte der Münchner Maurerpolier Georg Mayr die Arbeiten fort. Die Grundsteinlegung fand 1727 statt. Im Jahre 1732 fand die feierliche Einweihung des Kirchenneubaus statt. Die Kirche ist ein typischer Koglerbau. Das fünfachsige Langhaus mit dem eingezogenen Chor, der Sakristei an der Ostachse und dem stattlichen Zwiebelturm an der Westseite. Der Rokokohauptaltar stammt aus der Werkstatt des Dorfener Altarschreiners Matthias Fackler. Die Bildhauerarbeiten besorgte der Landshuter Christian Jorhan d.Ä. Die Kirche wurde 1993 bis 2000 aufwändig restauriert.
Am MitterfeldDie Straßenbezeichnung am Mitterfeld wurde als Flurname der historischen Karte aus den Jahren 1808 - 1864 entnommen. Der Flurname kommt oft von der Lage der Felder.
BayernwerkstraßeDiese Straße ist eine Privatstraße und dient der Zufahrt zum Wasserkraftwerk Aufkirchen. Errichtet wurde das Kraftwerk am Mittleren-lsar-Kanal in den Jahren 1920 bis 1926 von der Mittleren-Isar AG, die dann in die Bayernwerk AG aufging und heute zum e-on Konzern gehört. Oskar von Miller plante die Kraftwerksanlage und verhalf in der Notzeit nach dem 1. Weltkrieg vielen Arbeitern zu einer festen Einnahme.
Christian-Jorhan-Str.Die Straße im neuen Baugebiet wurde nach dem Landshuter Bildhauer Christian Jorhan d. Ä. (1727 bis 1804) benannt. Viele Werke in Altbayern, vor allem im Landkreis Erdung, u.a. die Altarfiguren in Niederding wurden von ihm geschaffen. Er schuf sehenswerte Skulpturen in der Kirche in Aufkirchen.
DorfstraßeDie Dorfstraße ist die Hauptverkehrsstraße in Aufkirchen. Sie ist Teil der Kreisstraße ED 7 und verbindet die Kreisstadt Erding mit Hallbergmoos.
EichenringDer Straßenname wurde vom früheren Eichenbestand in diesem Bereich abgeleitet.
EschenwegMit der Namensbezeichnung soll der Bedeutung des Hartholzbaumes, der Esche, Rechnung getragen werden. Die Esche diente als Rohmaterial für alle Gerätschaften, die am Hof gebraucht wurden wie Wägen, Schlitten, Pflüge, Rechen, Sensen und noch viel mehr hergestellt.
GoldfeldwegDie Straße ist nach einer Flur am nordöstlichen Ortsrand bezeichnet. Die Quelle des Namens dieser Felder dürfte in der hohen Bonität der Grundstücke liegen.
MeserkrempeDie Meserkrempe ist eine seit uralter Zeit in Aufkirchen gebräuchliche Bezeichnung für diese Ortsstraße, die zwischen dem „Meser- und dem Wandleranwesen“ in einem Hohlweg zur Kirche führt. Das Wort Krempe steht für eine Geländeabstufung oder einen Hang.
NotburgawegDie als Notburga Weg bezeichnete Straße führt von der Dorfstraße, entlang der Bayernwerksiedlung, zur Kirche. An diesem Weg steht seit alten Zeiten ein Bildstock mit dem Reliefbild der HI. Notburga von Eben. Die HI. Notburga gilt beim Volk schon immer als Bauernheilige. Die Hl. Notburga von Eben in Tirol war als Dienstmagd, Tochter der Hutmachers Eheleute 1265 in Rattenberg am Inn geboren und verstarb am 14. September 1313. Die Attribute der Wohltäterin und Heiligen sind eine Getreidegarbe, ein Brot, eine Sichel und ein Krug.
Pfr.-Mittermair-Str.Die Pfr. Mittermair-Straße führt von der Dorfstraße nach Norden zur Montessorischule. Pfarrer Josef Mittermair wurde am 5. März 1870 in Heidberg, Grünthal Gemeinde und Pfarrei Maximilian bei Kraiburg am Inn geboren. Pfarrer Mittermair wurde am 29. Juni 1894 mit weiteren 54 Priestern geweiht. Von 1895 bis 1914 wirkte er als Kooperator, Pfarrvikar und Priester in der Großpfarrei Aufkirchen. Die Pfarrei hatte 2000 Seelen und 220 Tagwerk Ökonomie im Selbstbetrieb. Er gründete in Schwaig der Kirchenbauverein und erbaute 1905 die Kirche St. Korbinian. Josef Mittermair schrieb 1904 die Chronik der Pfarrei Aufkirchen und war ein großer Förderer des gemeinsamen Lebens und der Gesellschaft. Er gründete 1904 den Verein der christlichen Mütter, heute Katholische Frauengemeinschaft, im Jahre 1905 den Katholischen Burschenverein und 1906 die Marianische Jungfrauenkongregation, deren Nachfolger heut die Landjugend ist. Als Pfarrer von Aufkirchen war er auch Nutznießer der Pfarrhofökonomie und somit des größten Bauernhofes in der Ortschaft. Der Ausbau der zentralen Wasserversorgung, bereits 1888 für Notzing und Aufkirchen erstellt, war ihm ein großes Anliegen. Der Pfarrer von Aufkirchen war auch Lokalschulinspektor für die Schulen in der Gemeinde. Für den Weitblick, der seine Einstellung bekundet, sprechen die drei Pilgerreisen nach Jerusalem und in das Hl. Land. Für diese Pilgereisen bekam er das Ehrenkreuz für Jerusalempilger und wurde zum Ritter vom Hl. Grab ernannt. Seinen Lebenaben verbrachte Josef Mittermair als Kommorant in St. Veit. Er ist am 3. August 1942 verstorben und in Obertaufkirchen beerdigt.
SchulplatzDieser Platz neben der Kirche soll an die Schule erinnern, die bis 1972 hier stand. Die Schule Aufkirchen war die erste Schule am Moosrain. Die Kinder von Moosinnig, Eching, Kempfing, Stammham, Notzing, Oberding, Niederding und Schwaig besuchten diese Schule.
Vinzenz-von-Paul-StrDiese Straße liegt unmittelbar an der östlichen Gemeindegrenze nach Erding und führt zur neugeschaffenen Asylbewerberunterkunft. Namensgeber für diese Straße war der Kirchenpatron von Klettham, der Hl. Vinzenz von Paul. Vinzenz von Paul war ein französischer Priester. Er wurde am 24. April 1584 in Paris geboren, auf Grund seines Wirkens auf dem Gebiet der Armenfürsorge und der Krankenpflege am 16.6.1737 von Papst Leo XIII heiliggesprochen. Er starb am 27. September 1660 in Paris.
ZehentstraßeDie Zehentstraße verläuft vom Schulplatz, zwischen dem Zehmer (Zehetner) und der Schule, nach Süden. An diesem Weg stand bis 1848 der Zehentstadel. In dem Gebäude, das zum Zehmer gehörte, wurden die Zehentabgaben gestapelt und verwaltet. Der Zehent, war eine ausgesprochen Kirchensteuer, sie betrug in den wenigsten Fällen zehn Prozent. Es wurde unterschieden in Blut-, Klein- und Großzehent. Der Blutzehent waren die Haustiere, der Kleinzehent waren Eier, Butter, Mich und Früchte usw. Der Großzehent war das Getreide, Heu und Holz. Mit dem Übergang der Anwesen auf die jeweiligen Bewirtschafter im Jahre 1848 wurde der Zehent abgeschafft.

Ortschaft Notzing

Der Name stammt von dem Gründer der „Nozo“ geheißen haben soll. Notzing bedeutet soviel wie “bei den Leuten der Sippe Nozo“. Es ist anzunehmen, dass die Ortschaft nicht nur auf Grund einer ersten urkundlichen Erwähnung in den Jahren 981 bis 994 ein sehr alter Siedlungsplatz am Moosrain ist. Die Funde aus der Bronzezeit (2ooo v. Chr.) und der Verlauf der Römerstraße zeigen dies. Diese Straße diente auch den Bayernherzögen als vorteilhafte Straßenverbindung auf der das „weiße Gold“, das Salz, transportiert wurde. Das  „Seizlanwesen“, ein Urbanhof des Herzogs, weist auf das Salz hin. Die Gründung der Kirche ist auf das 8. Jahrhundert zu legen. In dieser Zeit wurden der Hl. Nikolaus und der Hl. Ulrich, der Besieger der Ungarn 995, besonders verehrt. Die Lage am Moosrain war günstig für den Feldanbau, die Dorfen für den Fischfang, das weite Moos als Weide und Jagdgrund und später als Nutzung, Ausbeutung und Gewinnung des Torfes als Brennmaterial. Mit der Trockenlegung des Mooses wurden große Wiesenflächen für Heu- und Weidewirtschaft erschlossen. Das Schicksal von Notzing war über Jahrhunderte auf das Engste mit der jeweiligen Schloßherrschaft verbunden. Notzing war von jeher eine geschlossene Hofmark, die dem jeweiligen Schloßbesitzer unterstand. Die Notzinger Bevölkerung war mit dem Moos sehr eng verknüpft. Dem Moos wurden immer mehr Grund und Boden abgerungen. Durch die Verwaltungsreform 1808 wurde Notzing mit Notzingermoos und Goldach zur Gemeinde erhoben. Bei der neuen Gebietsreform 1978 wurden die Orte Notzing und Notzingermoos in die Gemeinde Oberding eingegliedert; Goldach kam zur Gemeinde Hallbergmoos. Der Bau des Mittleren Isarkanals, mit dem Kraftwerk Aufkirchen, hatte für die Gemeinde Notzing eine besondere Bedeutung, da das Kraftwerk Aufkirchen auf Notzinger Gemeindegebiet lag und somit die Steuern nach Notzing flossen. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden Siedlungen an der Gartenstraße, dem Fliederweg, dem Kornblumenweg und der Feldstraße. In jüngster Zeit wurden am westlichen Ortsrand ein Spielplatz, das Bürgerhaus, der Kindergarten und das Feuerwehrhaus errichtet.

An der PointDiese Straße liegt westlich von Notzing außerhalb der Ortschaft. Der Straßenname wurde von der Flurbezeichnung „Point“ abgleitet. Im bayerischen Sprachraum bedeutet „Point“ entweder ein kleines Gütleranwesen oder eine umzäunte Flur außerhalb des gemeinschaftlichen Eigentums.
BlumenstraßeWie der Name sagt wurde diese Straße von den Garten- und Feldblumen abgeleitet.
BrunnmühleDie Brunnermühle im Norden von Notzing wurde auch als „Mühle zwischen den Dörfern“ bezeichnet. Um 1500 entstanden an den Bächen die Mühlen in unserer Gegend. Die Brunnermühle dürfe um 1600 erbaut worden sein. Aus der Chronik ist zu entnehmen, dass ein „Georg Prunner“ 1633 gestorben ist und seine Ehefrau wurde 1634 im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden ermordet. In der Flurkarte von 1810 ist die Brunnermühle eingezeichnet. Die Mühle wurde 1920 überbaut, 1967 abgebrochen und durch ein Elektrizitätswerk ersetzt. In unmittelbarer Nähe liegt, nordwestliche des Ortskerns auf einer kleinen Anhöhe direkt am Brunnmühlenhof, die Brunnermühle Kapelle, die Dreifaltigkeitskapelle. Die Kapelle wurde 1665 erbaut und hat eine bemerkenswerte Innenausstattung. Es wird erzählt, dass ein schweres Unwetter drei Tage lang über Notzing stand und nicht abzog. Da gelobten die Notzinger eine Kapelle zu bauen, wenn dieses Gewitter nicht über Notzing niedergeht.
DorfbreiteDer Straßenname wurde von der Flurbezeichnung abgeleitet. Die Straße liegt im Neubaugebiet am östlichen Ortsrand der Ortschaft.
Erdingermoos Str.Die Erdingermoos Straße ist die Hauptverkehrsstraße, die von Osten nach Westen führt. Diese Straße ist die Ortsdurchfahrt der Kreisstraße ED 7 und verbindet die Kreisstadt Erding über Aufkirchen, Notzing und Notzingermmos mit Hallbergmoos.
FeldstraßeDiese Straße liegt am östlichen Ortstrand in einer Siedlung und führt zu den Feldern.
FliederwegDer Fliederweg ist eine Siedlungsstraße. Der Name ist vom Fliederbaum abgeleitet.
GartenstraßeDie Gartenstraße führt von der Erdingermoos Straße bzw. von der Römerstraße in die Wohnbereiche, entlang der Hausgärten.
KornblumenwegDer Kornblumenweg, eine Siedlungsstraße, hat seinen Namen von den Kornblumen in Getreidefeld.
MühlangerDieser Weg führt von der Erdingermoos Straße am westlichen Ortsrand entlang der Dorfen zu den Aussiedlerhöfen, in Richtung Brunnmühle.
MühlenwegDer Mühlenweg hat seinen Namen von der Schloßmühle. Die Mühle gehörte zum Schloß und wurde mit Wasserkraft der Dorfen betrieben. Die erste namentliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1647.
RömerstraßeDer Straßenname „Römerstraße“ stammt mit Sicherheit von der  von Norden nach Süden, entlang des Moosraines führenden Durchgangsstraße der Römer. Durch den Landkreis führten drei Wege in Nord-Süd-Richtung und eine im nördlichen Landkreis im Ost-West-Verlauf. Es gibt viele Hinweise und archäologische Funde, wie etwa Römische Münzen und Fibeln die von der Römerzeit zeugen. Die Straße dürfte von Finsing über Neuching, Moosinning, Notzing und Schwaig geführt haben. An der Isar mündete sie in die große Fernstraße von Augsburg nach Regensburg ein.
SchloßstraßeAn der Schloßstraße liegen das Wasserschloß Notzing und die Kirche St. Nikolaus. In Notzing muss es schon um 994 einen Ortsadel gegeben haben, denn nur „Freie“, wie “Odalrih de Notzigun“ konnten als Zeugen auf Verträgen aufgeführt werden. 1261 sind mit „Thumhait von Notzing“ die Edlen ausgestorben. Den vom Herzog lehenbare Zehent hatte 1347 der Erdinger Bürger Ulrich von Fullsnicht inne. Durch Verkauf, Wiederkauf und Tausch kam der Besitz an die landadlige Familie Schrenk.  1519 erhielt Notzing auch „alle und jede hofmärkische Freiheit“. Daran erinnert das Hofmarkzeichen, der schräge, schwarze Pfeil auf rotem Grund, ein Teil des Gemeindewappens von Notzing. Der genaue Zeitpunkt für den Bau des Schlosses ist nicht bekannt. Eine Ansicht des Schlosses aus der Schrenk´schen  Familienchronik zeigt das Schloß als wehrhafte Burg mit Bergfried und befestigter Mauer. Der Kupferstiche von Michael Wenninger von 1711 zeigt mehr oder weniger das Schloß in seiner jetzigen Form, als Wasserschloß mit Turm und Treppengiebel. Die Gewölbe im Keller stammen zum Teil noch aus dem 14. Jahrhundert von einem älteren Bau. Ein gepflegter Park umgibt das Schloß.  Durch Erbfolge und Heirat wechselte der Beitz in die Linie der Familie Rosenbusch, Baron Rauber, Freiherr Christoph von Segesser 1833 an den Generalmajor und königlichen Kämmerer Freiherr von Washington. 1846 verkauften die Washingtons den Besitz und es folgten rund ein Dutzend neuer Besitzer, bis das Schoß 1912 an Edgar Ladenburg kam und 1946 im Zuge der Wiedergutmachung an die Erben der Familie Rosewick aus Stuttgart. 
Die Kirche St. Nikolaus wurde um 1450 errichtet. Der Turm gehörte zu einem älteren Kirchenbau. Das Gotteshaus hat eine sehr gute Figurenausstattung, die zum Teil der Spätgotik entstammt. Im Kirchenraum sind ältere, hervorragende gearbeitete Grabplatten von Angehörigen der Edelsgeschlechter von Notzing aufgestellt. Außen befindet sich die Gruft der Freiherrn von Washington, die das gleiche Wappen wie der amerikanische Präsident besitzen. Kunsthistorisch von besonderem Reiz ist ein spätgotisches Gemälde: Das Jüngste Gericht an der Südwand des Turmes unter dem Dach des Seelenhauses und an der Westseite des Langhauses, eine der seltenen Malereien aus der ersten Hälfte des 15, Jahrhunderts.
An der Schloßstraße standen auch Jahrzehnte lang die Raiffeisenbank und das Lagerhaus.
Notzinger WeiherDer Notzinger Weiher liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet südwestlich von Notzing im Erdinger Moos. Weitläufige Wiesen und ein gepflegter Baumbestand laden zum Baden ein. Ein Naturlehrpfad führt um den kleinen Weiher. Das Wasser kommt aus dem Grundwasser und hat deswegen eine hervorragende Wasserqualität.    

Ortschaft Schwaig

Die Ortschaft Schwaig kann man heute als einen modernen Gewerbeort bezeichnen. Diese Veränderung von einem Bauerndorf zu einem modernen Ort mit Gewerbe, Handel und Dienstleistung ist ausschließlich die Folge des neuen Flughafens in unmittelbarer Nähe. Die Wurzeln von Schwaig reichen ebenso weit zurück wie die der Nachbarorte. Schwaig bestand lange Zeit nur aus zwei großen Höfen, zwei mittleren Höfen und der Aulechnermühle. Die erst Erwähnung von Schwaig stammt aus der Zeit von 1231 – 1237; hier ist im herzoglichen Urbar (Besitzungen) „diu swaige. diu ander sweige…diu dritte sweige …die virde sweige“ genannt. Von da ab gibt es in den Annalen häufige Hinweise auf den Ort Schwaig. Noch 1905 schreibt Pfarrer Mittermair von einem oberen und einem unteren Dorf. Das Aussehen der Ortschaft änderte sich über Jahrhunderte kaum oder nicht. Ein besonderes Ereignis geschah am 27. Juni 1897, als die Kunstmühle abbrannte. Anstelle der Mühle wurde eine Lodenfabrik errichtet.  So waren in der Weberei bis zu 150 Personen beschäftigt. Das brachte einen schnellen Bevölkerungszuwachs und löste eine rege Bautätigkeit aus. 1890 wurde für die vielen Kinder die Schule gebaut und schließlich kam es zum Kirchenbau, der am 25. Juni 1905 eingeweiht wurde. Die Wirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg brachte auch für die Lodenfabrik das Aus. Die Wasserkraft der ehemaligen Aulechnermühle bzw. der Lodenfabrik wurde nun zur Stromgewinnung genutzt. Die wohl größte Zäsur in der Geschichte der Ortschaft Schwaig brachte im Jahre 1969 der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung im Erdinger Moos, einen Großflughafen zu errichten. 
Was würde Pfarrer Josef Mittermair, der 1905 in seine Festbüchlein zum Kirchenbau schrieb „kommst du von Erding her, auf der Höhe beim Bergwirt, so glaubst du unten im Tal ein schmuckes Märktlein vor dir zu haben“, heute sagen wenn er diesen Ort heute sehen könnte.

Am SportplatzDie Straße führt von der Freisinger Straße zu den Sportplätzen und zur Sportanlage des FC Schwaig. Der Fußballverein FC Schwaig ist einer der ältesten Landvereine Bayerns.
BergstraßeDie Bergstraße zweigt von der Kreuzung Oberdinger / Freisinger Straße ab und mündet in die Werkstraße. Die Straßenbezeichnung kann auch auf die Bergwirtschaft (1876) hinweisen.
DorfenstraßeDie Straße liegt am Bach, der Dorfen, an diesem Bach liegen die Orte Moosinning, Notzing; Oberding und Schwaig. Mit der Wasserkraft wurden Mühlen in Notzing, Oberding und Schwaig betrieben; heute wird mit der Wasserkraft der Dorfen Strom erzeugt.
EichenstraßeDie Eichenstraße liegt im Gewerbegebiet Schwaig-Nord. Die Straßenbezeichnung kommt nach der Karte – Uraufnahme 1808-1864 von dem Flurnamen „Schwaigerloh“. In Aufzeichnungen von 1750 ist vermerkt, dass hier „im Bestand die meisten Eichen, aber auch Fichten und Birken stehen“.
ErdingerAllee Die Edinger Allee liegt nördlich der Zentralgebäude und südlich der Nordstartbahn im Flughafen und verbindet die FTO, Staatstraße St 2580, und die Kreisstraße ED 5 mit dem Flughafen.
EschenalleeDiese Erschließungsstraße im Gewerbegebiet Schwaig-Nord führt von der Eichenstraße nach Norden zu den Gewerbebetrieben. Die Flurbezeichnung „Eschenrothacker“ kommt von roden, ausgraben von Wurzelstöcken der Eschen und liegt im südöstlichen Bereich von „Schwaigerloh“.
FlurstraßeDie Flurstraße führt zu den Wiesen und Äckern im Westen der Ortschaft und wurde im Zuge der Moosentwässerung neu angelegt.
Freisinger StraßeDie Freisinger Straße ist die Hauptverkehrsstraße in Schwaig. Sie ist Teil der ehemaligen Distrikstraße Erding – Freising und heute die Ortsdurchfahrt der Kreisstraße ED 5.
GfällachstraßeDer Name kommt ursprünglich aus der Bezeichnung Bach oder Ache, die in  dem „Gefilde“, den Feldern, zwischen München und Freising entspringt. Die Gfällach kommt aus der Moosinninger Flur, wo sie als „Gefangbach“ bezeichnet wird und mündet nördlich von Schwaig in die Dorfen.
Hallbergmooser Str.Die frühere Gemeindeverbindungsstraße, die Franzheimer Straße, hat Schwaig über Franzheim mit Hallbergmoos verbunden. Mit dem Bau des Flughafens und der Absiedelung der Ortschaft Franzheim führt die neue Kreisstraße ED 30 südlich des Flughafens nach Hallbergmoos.
HochstraßeDie Hochstraße liegt in der Siedlung Schwaig-Süd. Sie zweigt von der Oberdinger Straße ab und liegt am südlichen Ortsrand auf einer Anhöhe.
KirchenstraßeDie Kirchenstraße und der Kirchenweg führen von der Freisinger Straße Nordosten, an der Kirche vorbei, zu den Feldern. Die Kirche St. Korbinian Schwaig ist die jüngste Pfarrkirche der Gemeinde. Baubeginn war 1903 und am 25. Juni 1905 wurde sie durch den Münchner Erzbischof Franz Josef von Stein geweiht. Zur Gründung des Kirchenbauvereines trafen sich die Schwaiger Bürger am 8. Januar 1899 beim Postwirt. Die Pläne stammen vom Architekt Johann Schott aus München, der im Übrigen auch die Schule in Niederding plante. Das Hochaltarbild soll aus der ehemaligen Klausner Kirche in Niederding stammen. Die frühere Kapelle wurde als Sakristei in die neue Kirche einbezogen. Diese Kapelle geht auf ein Gelübde des Burgholzerbauern Adam Kressierer zurück und wurde 1683 erbaut. Bis 1923 war Schwaig eine Filiale der Pfarrei Aufkirchen, dann Expositur und seit 1946 ist Schwaig eine eigene Pfarrei.
LohstraßeDie „Loh“ oder „Lou“ gilt für eine Flurbezeichnung, die ursprünglich mit Eichenwald und Gestrüpp besetzt waren. Es waren Grundstücke, die erst in jüngster Zeit, vor ca. 150 bis 200 Jahren kultiviert wurden. Die Fluren waren feucht und für die Nutzung als Felder nur bedingt geeignet. In Schwaig heißt die Flur „Schwaigerloh“. Die Lohstsraße war vor dem Flughafenbau die Verbindung von Schwaig nach Schwaigermoos. Heut führt die Straße als Teil der Kreisstraße ED 5 durch das Gewerbegebiet von Schwaig zum Flughafen und nach Freising.
MöslstraßeDie Möslstraße beginnt an der Schulstraße, südlich der Gfällach und führt nach Westen ins Mösl zu den Feldern und Wiesen.
Oberdinger StraßeDiese Straße beginnt an der Freisinger Straße und führt im Süden, als Teil der Kreisstraße ED 5, nach Oberding.
ParkstraßeDie Straße führt etwa in der Ortsmitte von der Freisinger Straße in das Baugebiet an der Parkstraße. Vor der Wohnsiedlung standen an der Parkstraße das Wimmeranwesen aus dem Jahre 1617 und Wohnhaus des Fabrikanten der Tuch- und Lodenfabrik Herr Franz von Pariser erbaut 1902. Heute spricht man von der Berndt Villa. Beide Anwesen hatten, einen großen Garten mit vielen Obstbäumen, der an einen Park erinnert. Daher rührt vermutlich der Straßenname Parkstraße.
SandstraßeDiese Straße liegt am nördlichen Ortsrand und führt zu den Kies- und Sandgruben. Heute ist die Sandstraße eine der Erschließungsstraßen im Gewerbegebiet.
SchulstraßeDas Schul- und Bildungswesen lag in früherer Zeit ausschließlich in den Händen der Kirche. Wie weit in unserer Gemeinde ein geordnetes Schulwesen zurückreicht, ist unbekannt. Ein Urkundenhinweise aus dem Jahre 1560 besagt, dass „der Pfarrer von Aufkirchen keine  Schule hat“. 1677 wird ein Kaspar Danner als Schulmeister genannt. Im Jahre 1802 wurde die Schulpflicht und 1804 die Feiertagsschule eingeführt. Zu dieser Zeit gab es zwei Schulen in Aufkirchen und in der Klause St. Lorenz zwischen Niederding und Reisen. Der Bau der Fabrik in Schwaig und der Zuzug von Familien hatte zur Folge, dass viele Kinder in Schwaig wohnten. 1890/91 wurde in Schwaig eine Schule gebaut. Am 2. Februar 1973 wurde die Zentralschule in Oberding eingeweiht. Das war das Ende der Schule in Schwaig. Diese innerörtliche Straße an der Schule wurde daher als Schulstraße bezeichnet.
SchweigerstraßeDie Schweigerstraße ist eine Privatstraße und führt zum E-Werk Schweiger. Vorgänger der Kraftwerksanlage zur Stromgewinnung in Schwaig waren die Aulechnermühle und später die Tuch- und Lodenfabrik. Begonnen hat die Stromerzeugung 1905 in der Mühle in Oberding. 1906 wurde der Stromlieferungsvertag zwischen dem Mühlenbesitzer Josef Schweiger und der Gemeinde Oberding abgeschlossen. 1925 wurde die Stromlieferung auf Notzing und 1940 bis 1942 auf die Ortsteile Franzheim, Schwaigermoos, Oberdingermoos und Notzingermoos erweitert. 1955 kam Stromlieferung in Attaching hinzu.  Mit der Erweiterung der Kraftwerksstufen entlang der Dorfen werden 3,3 Mio. KW Strom aus Wasserkraft gewonnen. 
Die Schweigerstraße weist auch auf die beiden Bürgermeister Schweiger hin. Bürgermeister Albert Schweiger, geboren 1888, gestorben 1956, war 1. Bürgermeister in der Nachkriegszeit von 1945 bis 1946 und von 1948 bis 1956, sowie Gemeinderat von 1935 bis 1936. Sein Sohn Franz Schweiger, wurde 1927 geboren. Franz Schweiger war Gemeinderatsmitglied von 1956 bis 1960 und 1. Bürgermeister von 1966 bis 1996. Franz Schweiger ist als Altbürgermeister Ehrenbürger und Träger der Bürgermedaille in Gold mit Brillanten.
TannenstraßeDer Straßenname kommt von der Bepflanzung mit Tannen. Die Straße liegt am westlichen Ortsrand.
WenzelbergIm Bereich dieser neuen Erschließungstraße im Süden von Schwaig war früher der Schlittenberg für die Kinder und Jugendlichen. Nach Erzählungen kommt der Name von einem geselligen Anwohner „Wenzel“, der bei der Familie Schweiger wohnte.
WerkstraßeDiese Straße führt am östlichen Ortsrand u.a. auch zu den Kraftwerksanlagen vom E-Werk Schweiger, und weiter zu den Wiesen und Feldern an der Dorfen.

Ortschaft Oberdingermoos

Der Gemeindeteil Oberdingermoos ist erst im vorigen Jahrhundert entstanden, es war eine Siedlung für die Arbeiter in der Torfgewinnung. Das größte Anwesen ist das Gut Wildschwaige. 1870 wurde das Anwesen von der Landwirtschaftlichen Schule Weihenstephan erworben und ein Jahr später das Ökonomiegebäude errichtet. Der Name leitet sich vom Vorbesitzer „Wild“ ab. Der Hauptzweck war die Torfgewinnung für die Brauerei in Freising. Ab 1952 übernahm das Institut für Tierzucht den Hof und richtete ein Versuchsgut ein. 1982 erwarb die Flughafen GmbH das Gut. Die Ferstlschwaige wurde 1959 vom Kloster Birkeneck erworben. Das Anwesen Schießlgang wurde südlich der Postschwaige neu errichtet.

BirkenwegDer Birkenweg ist die Grenzstraße zwischen der Gemeinde Oberding und der Gemeinde Hallbergmoos ganz im Westen des Gemeindegebietes.
Eger-Straßedie Eger Straße führt durch Oberdingermoos ist nach dem Eger-Anwesen, einer alten Torfstecher Wirtschaft, benannt.
Ferst-StraßeDie Ferst-Straße leitet ihren Namen von der Ferstlschwaige ab. Die Ferstlschwaige gehörte zur Ferstbrauerei  in Erding und besaß auch eine Gastwirtschaft. Diese Gastwirtschaften im Moos entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Torfausbeute begann. Die Torfstecher verbrachten beim Torfstechen und Eintrocknen den Sommer über viele Tage und Nächte in den Torfhütten und brauchten somit vor Ort Essen und Trinken.

Ortschaft Schwaigermoos

Die Entwicklung des Gemeindeteils Schwaigermoos ist vergleichbar mit den anderen Orten; die sich im Moos gebildet haben. Die Entwicklung fand erst in der jüngeren Zeit statt, allerdings ist hier festzustellen, dass Schwaigermoos und Eittingermoos, ein Ortsteil der Gemeinde Eitting, eine enge Gemeinschaft bilden. So haben oder hatten die beiden Orte eine gemeinsame Kirche, dem Bruder Konrad geweiht, einen Fußballverein, eine Feuerwehr und früher sogar eine gemeinsame Schule. Die Ursprünge von Schwaigermoos liegen wiederum bei den Schwaigen. Die Daurerschwaige gehörte zur Daurerbrauerei Freising und die Elefantenschwaige war eine Außenstelle der Elefantenbrauerei. Mit dem Anbau des Pfefferminztees nach dem 2. Weltkrieg, kam es zu einer intensiven Teeverarbeitung. Die Absatzgenossenschaft mit einer Trocknungs- und Verarbeitungsanlage, wurde als Teehalle, bekannt. Zum 4. Bayerischen Teefest im Jahre 1956 kamen ca. 8000 Besucher. Bei diesem Fest wurde eine Ehrentafel für Hans Lutzenberger, „dem Vater des Heilpflanzenanbaues im Erdinger Moos“ an der Teehalle angebracht. Mit dem Rückgang des Teeanbaus, mussten auch die Schwaigermösler einen anderen Weg in der Landwirtschaft suchen. 1962 hatte Schwaigermoos 42 Anwesen, nach dem Ankauf durch die Flughafen GmbH blieben noch 15 Anwesen an der Birken- und Süßbachstraße; von diesen wurden in der Zwischenzeit weitere Anwesen von der FMG aufgekauft.

BirkenstraßeDie Birkenstraße hat ihren Namen von der einseitigen Bepflanzung dieser Straße mit Birken, einem weit verbreiteten Baum im Moos.
SüßbachstsraßeFür die Süßbachstraße steht der Süßbachgraben als Namensgeber Pate. Der Süßbachgraben wird unter dem Flughafen als Düker hindurchgeführt und im Norden wieder als Entwässerungsgraben bis zur Dorfen weitergeleitet.

Ortschaft Notzingermoos 

Der Gemeindeteil Notzingermoos ist noch ein junger Ort. Vor der Gebietsreform 1978 gehörte Notzingermoos zur Gemeinde Notzing. Die Siedlung entstand mit der Erschließung des Erdingermooses. Im Osten des Mooses wurde Stück für Stück abgerungen und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Es entstanden die „Pointen und die „Krautäcker“ und große Weideflächen für Pferde und Rinder. Das Nutzungsrecht hatten nicht nur die Anrainerorte, sondern auch östliche Ortschaften und Herrschaften wie Grünbach, Bockhorn, Klettham und Langengeisling. Das Moos mit seinen Quellen und Gräben war als Weideland begehrt.  Es wurden von den größeren Anwesen Außenstellen, die sogenannten „Schwaigen“ angelegt. Eine große Veränderung des Erdinger Mooses geschah in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, als der Torf, als Brennmaterial entdeckt wurde. Die Nutzung dieses „schwarzen Goldes“ als Brennmaterial griff schnell um sich. Die Brauereien bauten den Torf bei den Schwaigen in großen Mengen ab, um ihre Sudpfannen zu heizen. Abbaugebiete waren die Postschwaig oder Postmoos (Stiftungsbrauerei Erding), die Trindlschwaige (Franz Hermann), die Haggenmüllerschwaige (Gasthaus Gruber), die Greißlschwaige (Pontnerhof) und die Klösterlschwaige (August Schmid). Diese Torfgewinnung brachte für viele Familien Arbeit und Brot. Sie siedelten sich bei den Schwaigen an und es entstanden die Streusiedlungen.  Waren früher Torfwiesen wertvoller Besitz, so änderte sich diese Lage in den 50er Jahren mit dem Aufkommen anderer Heizmaterialien. Mit neuen Anbaumethoden war es möglich, aus den Wiesen Äcker zu machen und besonders Kartoffel- und Maisanbau zu betreiben. Im Notzingermoos wurden auch Pfefferminze angebaut und nach Kriegsende wurde der Salat- und Gemüseanbau immer weiter ausgedehnt. Die Torfhütten, die mit ihrem einmaligen Aussehen das Bild der Landschaft geprägt hatten verfielen, und die Natur überwucherte teilweise die Landschaft.

Franzheimer StraßeAn der Franzheimer Straße siedelten sich einige Landwirte aus Franzheim an, die 1974 dem neuen Flughafen weichen mussten. Die ehemaligen Franzheimer wollten nicht in die ganze Welt verstreut werden; die ehemaligen Nachbarn wollten beieinanderbleiben. So sind auch die Ansiedlungen im Zengermoos oder in Goldach zu verstehen.
Friedrich-Fischer-StrDie Friedrich-Fischer-Straße wurde nach den Fischers benannt und führt durch das ehemalige Gut bis zum neuen „Langhof“. Der Vater von Friedrich Fischer, Joseph, war Bierbrauer, Gaststättenbesitzer und Posthalter in Erding. Friedrich Fischer führte mit seiner Frau Katharina ab 1856 das Unternehmen, zu dem auch die Postschwaige gehörte. Die drei Kinder starben alle vor dem Ehepaar. Weil ein Nachfolger fehlte, entschloss dich das Ehepaar, eine Stiftung zu gründen.
Goldacher StraßeDie Straße, ein Teil der Kreisstraße ED 7, führt von Notzing nach Goldach, Gemeinde Hallbergmoos.
PostmoosDie Straße liegt im ehemaligen Gut Postmoos (Postschwaige).
SchützenwegNördlich der Schwaige ist eine kleine Wohnbausiedlung entstanden. Die Erschließungsstraße führt am Schützenheim der „Moosschützen“ vorbei. Der Name ist vom Schützenheim abgeleitet
Am WaldrandIn den 60-er Jahren wurden auf landwirtschaftlichen Grundstücken an der Schönstraße, Wochenendhäuser ohne Genehmigung errichtet. 1969 hat die Gemeinde Notzing einen Bebauungsplan, „Wochenendsiedlung Am Waldrand“ aufgestellt. Auf Grund der immer größeren Häuser und dem Anschluss des Baugebietes an die Wasserversorgung und später an den Kanal, hat die Gemeinde Oberding immer wieder den Bebauungsplan geändert.

 

Ortschaft Franzheim

Die ehemalige Ortschaft Franzheim war die jüngste in der Familie der Gemeindeorte. Franzheim entwickelte sich erst nach dem 2. Weltkrieg. Vorher war Franzheim eine weitläufige Streusiedlung mit nur wenigen Anwesen. Die offizielle Geburtsstunde der Ortschaft war der 14. April 1926. „Auf Ersuchen des Staatsministeriums des Inneren wurden aus Teilen der bisherigen Ortsfluren von Oberding, Niederding und Schwaig die neuen Ortsfluren von Mariabrunn und Franzheim gebildet“. Der Ortsteil Mariabrunn wurde am 1. April 1934 in die Gemeinde Hallbergmoos eingegliedert.

1966 wurde neben den Standortvarianten Hofolding, Sulzemoos und Hörlkofen auch das Erdinger Moos, für den Großflughafen München genannt. Endgültig besiegelt wurde das Schicksal von Franzheim mit Beschluss der Bayerischen Staatregierung vom 5. August 1969. Der neue Flughafen soll im Erdinger Moos, u.a. auf dem Gebiet der Ortschaft Franzheim entstehen. Es wurden jahrelang Prozesse gegen den Flughafen von den Anrainergemeinden und Einzelpersonen geführt. Es half alles nichts, am 3. November 1980 war Baubeginn und am 17. Mai 1992 wurde auf dem neuen Flughafen der Betrieb aufgenommen.

Bei der Erschließung des Erdinger Mooses kann man von einer Pionierarbeit sprechen. Anfänglich als Weide- und Streuland genutzt wurde das Moosgebiet von Osten erschlossen. Es entstanden die „Einfänge“, das Land wurde eingefangen und nutzbar gemacht. Mit dem Beginn des Torfabbaues wurden große Flächen für die Torfausbeute verwendet. Es wurde in Akkord- und Lohnarbeit Torf gestochen und eingetrocknet

Abgeleitet ist der Name der Siedlung von „Franz Pariser“, der in Schwaig eine Tuchfabrik betrieb. Dieser Franz Pariser kaufte 1919 den um 1870 entstanden Schneckhof. Er beschäftigt Hans Lutzenberger als Gutsverwalter. In die Zeit um 1919, fallen auch die ersten Versuche von Ökonomierat Hans Lutzenberger, auf dem schwarzen Boden im Moos Pfefferminztee anzupflanzen. Lutzenberger war auch Vorsitzender des Verbandes der Arzneipflanzenbauer und bekam den Spitznamen „Teekönig“. Das Erdinger Moos war das größte Anbaugebiet für Pfefferminztee in ganz Bayern. Als am Ende der 50-er Jahre der Teeanbau zurückging, wurde auf Salat- und Gemüseanbau umgestellt.

Der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn waren in Franzheim besonders ausgeprägt. So wurde 1922 eine Schule gebaut und in den Jahren 1957 und 1958  eine neue Schule und die Kirche gebaut. Der Grundstein wurde am 17. Mai 1957 gelegt und die Einweihung am 1. September desselben Jahres durch Weihbischof Dr. Johann es Neuhäusler vorgenommen. Die Kirche wurde dem Hl. Rasso geweiht. Am 31. Juli 1977 fand der letzte offizielle Gottesdienst statt. Die Kirche und der Friedhof wurden abgebrochen.

März 2021

Gerhard Niklaus

Archivpfleger Gemeinde Oberding